"Das Amulett des Sarazenen"

                                                     
Das Amulett des SarazenenInhalt

In dem für Spanien so bedeutsamen Jahr 1492 lernt die Zigeunerheilerin Mara einen andalusischen Grafensohn kennen. Der Adlige stirbt in einem Gefecht und lässt die Zigeunerin mit ihrer gemeinsamen  Tochter Angela und einem silbernen Amulett mit dem Wappen der Grafschaft von Nebrija zurück.
Angela wächst im Stamm der Calé heran und verliebt sich in der Provence in den Halbzigeuner Dires. Der gelernte Schmied hat erst als junger Mann von seinen Wurzeln erfahren und daraufhin bei einem Zigeunermagier aus dem Stamm der Roma die Schulung zum Meister des Feuers erhalten. Er entführt die schon versprochene Angela und sie heiraten gegen den Widerstand des Klans. Gemeinsam mit den Calé ziehen sie auf die Iberische Halbinsel. Ihre Tochter Juana wird von der Großmutter in der Kräuter- und Heilkunde unterwiesen und entwickelt sich zu einer ehrgeizigen Hebamme. Auf Wunsch ihres Vaters heiratet sie einen jungen Calé und wird in der Hochzeitsnacht noch zur Witwe. Der Stamm spaltet sich. Immer größer wird Juanas Ruf als erfolgreiche Hebamme und als solche wird sie eines Tages in Sevilla von einem geheimnisvollen Fremden zu Hilfe gerufen. Nur zweimal begegnen sie sich, dann verschwindet der von seinen Männern "Marques" genannte Unbekannte vorerst wieder aus ihrem Leben.

Nicolas de Monterrey, der uneheliche Sohn des Marques‘ von Alicante und einer arabischen Kaufmannstochter, bricht zu einem neuen Seeabenteuer auf. Nach der Kaperung einer spanischen Goldgaleone, dem größten Erfolg in seiner Freibeuterkarriere, segelt er nach Tunis, um dort Schiffsreparaturen durchführen zu lassen und einen Teil der Goldbarren zum Ausbezahlen seiner Männer einzutauschen. Aber die Stadt seiner Kindheit ist zu einem unsicheren Pflaster geworden. Von seiner Mutter erfährt er, dass die Familie deshalb nach Alexandria ziehen will. Von ihr hat der Pirat auch ein silbernes Amulett mit dem Wappen der Grafschaft von Nebrija.
In der maghrebinischen Stadt bemüht sich unterdessen Nicolas’ Cousin Karim die Goldbarren gegen bare Münze zu tauschen. Als dem wohlhabenden arabischen Kaufmann zu Ohren kommt, dass Barbarossa von dem Aztekengold erfahren hat und nun auf Tunis zusegelt, verlässt Nicolas überstürzt die Stadt. Zu spät, denn im Golf von Tunis kommt es zu einem vernichtenden Gefecht, bei dem sein Schiff samt dem Goldschatz versenkt wird. Nicolas entkommt Barbarossa wie auch einem Hai nur knapp und kann sich auf das Schiff seines Cousins retten.

Zur selben Zeit verlässt Dires mit den Familien der Calé Sevilla Richtung Norden. Als sie unterwegs von einer Akrobatengruppe vom Tod des alten Klanführers in Granada erfahren, ziehen sie dorthin. Dires wird der neue Nachfolger und vereint den gespaltenen Stamm.
In Granada lernt Juana wenig später bei einer Geburt den arabischen Arzt Hamid Abu Bakr kennen und wird seine gelehrige Schülerin. In seinen Labor und Sezierräumen erfährt sie nicht nur Erstaunliches über Medizin, Alchimie und Pharmazie, sondern gewinnt durch Interesse und Fleiß auch die Freundschaft des unnahbaren Gelehrten. Nach dreieinhalb Jahren endet ihre Lehrzeit abrupt, denn der Maure wird denunziert und der Alchimie und Hexerei beschuldigt. Bevor es ihm gelingt vor der Inquisition und aus Spanien zu fliehen, beschwört er Juana eindringlich, dasselbe zu tun. Die Zigeunerin kann den Klan aber nicht überzeugen Granada zu verlassen und wird wenig später von den Schergen gefasst.

Nicolas erholt sich von seinen Verletzungen durch den Hai in Alexandria im Hause seines Onkels, bei dem jetzt auch seine Mutter lebt. Gezielt verfolgt er seinen Plan, in der relativ seichten Bucht von Tunis nach dem Gold der Aguila zu tauchen und will zu diesem Zweck einen Perlentaucher vom Roten Meer engagieren. Da entfernt verwandte Kaufmannsbrüder aus Kairo mit Ostafrika Handel treiben, schließt er sich ihnen an und begleitet sie auf der gesamten Handelsreise. Mit Kamelkarawanen ziehen sie durch die Wüste und mit Dhaus segeln sie ins Rote Meer und den Indischen Ozean. In Städten wie Mogadischu und Sansibar hat er engen Kontakt mit der swahilisprechenden Kultur, kauft eine schwarze Sklavin frei und rächt an ihr begangenes Unrecht. Durch eine Malariaerkrankung vorerst von seinem Plan abgehalten, erholt er sich im Hause des Verwandten in Kairo und verliebt sich in dessen Tochter Suheila. Diese stirbt bei der Geburt des ersten Kindes. Nicolas lässt alles hinter sich und bricht ins Rote Meer auf, um den besten Perlentaucher zu suchen. Mit dem jungen Mann gelingt es ihm nach vielen Widrigkeiten einen Teil der Goldbarren zu bergen.

Wieder in Tagomago findet er einen besorgten Erik vor. Dessen Frau Gunde steht kurz vor der Entbindung und benötigt aufgrund vorausgegangener Komplikationen eine erfahrene Hebamme. Nicolas ermuntert seinen Freund nach der Zigeunerin zu suchen und gibt ihm auch seinen Ausbilder Yusuf, den ehemaligen Anführer der tunesischen Leibgarde, mit.

Unterdessen wird Juana der Hexerei angeklagt und mehrere Wochen im Verlies der Inquisition verhört und gefoltert. Sie verliert das Kind, das sie von dem arabischen Arzt erwartet.
Erik und Yusuf treffen in Granada ein und finden im überstürzt verlassenen Lager der Calé nur noch Dires und Juanas Brüder vor. Unter Yusufs Führung befreien sie gemeinsam Juana aus dem Kerker und nehmen blutige Rache an den Männern der Kirche. Die Zigeunerin verlässt mit Nicolas‘ Männern Granada.

In der Hafenstadt Malaga wird ihr im Basar aufgelauert und sie wird auf ein türkisches Sklavenschiff verschleppt. Sie dem Türken abzujagen ist aber nur mit Nicolas’ Karavelle möglich und so segeln Erik und Yusuf nach Tagomago, um den Marques und sein Schiff zu Hilfe zu holen. In der Bucht von Cartagena gelingt es ihnen das Sklavenschiff abzufangen und Juana aus dem bereits sinkenden Schiff zu retten. Sie erkennt in ihrem Befreier den geheimnisvollen Fremden aus Sevilla.
Auf der Fahrt nach Tagomago kommen sich Nicolas und Juana endlich näher.
Die Amulette finden ihr Pendant.

 

HC  2005  Weltbild

TB   2005  Fischer

©   Ursula Walch